Metalllöffel mit Kaffeerest vor Holzhintergrund

...über Vanille - die Königin unter den Gewürzen

Vanille ist weltweit eines der teuersten Gewürze.

Nur Safran ist noch teurer.

Der Geschmack von Vanille wird als weich, aber trotzdem intensiv beschrieben. Sie verfeinert Süßes ebenso wie Herzhaftes, Desserts gleichermaßen wie ein Hähnchen á la Vanille und natürlich unser geliebtes Vanilleeis oder die leckeren Vanillekipferl.

Hier nun ein wenig Hintergrundwissen über Vanille, die Königin der Gewürze.

Vanille ist nach Safran das teuerste Gewürz der Welt und war 2018 mit einem Kilopreis im Großhandel von 675,00 € sogar teurer als Silber.

Leider wird Vanille deshalb auch immer wieder mal als Spekulationsobjekt mit Gewinnaussicht betrachtet.

Darunter leiden unter anderem die traditionellen Vanille-Bauern, die sich aus dem Anbau zurückziehen.

Das wiederum führt zur Monopolisierung und am Ende auch zum Qualitätsverlust mit höheren Preisen für den Endverbraucher.

Vanille wird aus der Frucht der tropischen Orchideengattung Vanilla gewonnen.

Kurz vor der Blüte werden die noch unreifen Schoten geerntet und fermentiert.

Erst durch diese Fermentation, die mehrere Wochen dauert, entwickelt sich das typische Vanillearoma.

Am Ende dieses Veredelungsprozesses schrumpfen die Schoten zu den aus dem Handel bekannten Vanillestangen.

Vanille-der Ursprung

Ursprünglich aus Mexiko stammend erreichte die Vanille im 16. Jahrhundert durch die Spanier auch Europa. Schon in dieser Zeit stand Vanille für Marktmacht. Spanien besaß jahrhundertelang das Monopol auf Vanille.

Mit Vanille verfeinerten die Azteken ihren Tlilxochit, ein Schokoladengetränk.

Die Entdeckung der Kakaobohne und der daraus gewonnenen Schokolade, führte in Kombination mit Vanille zum Siegeszug durch die Königshäuser.

Die waren alle verrückt nach Schokolade und Vanille. Mal diente die Schote als verführerische Duftkomponente, meistens aber als Gewürz für Speisen.

Anfang des 19. Jahrhunderts gelang es Wilhelm Haarmann das Vanillin, den Aromastoff der Vanille, synthetisch herzustellen - mehr als 90% des Vanillebedarfs werden heute durch synthetische Vanille gedeckt.

Die Vanilleschote mag es exotisch

Der hohe Preis für Vanille lässt sich durch die aufwendige Bestäubung und den langwierigen Fermentierungsprozess erklären.

Vanille gehört zu den teuersten Gewürzen der Welt - neben Safran und Zimt.

Die wichtigsten Anbaugebiete für Vanille sind heute Madagaskar, die Komoren und die Insel La Réunion, ursprünglich Île Bourbon genannt.

Nach ihr wurde die in Europa bevorzugten Bourbon-Vanille benannt.

Vanille aus Mexiko ist milder und süßlicher im Geschmack.

Tahiti-Vanille ist blumiger im Duft und enthält dafür weniger Vanillin und wird deswegen vermehrt für Parfüms eingesetzt.

Die indonesische Vanille findet man überwiegend in der Kosmetik- und Spirituosenindustrie.

Ein weiteres Hauptprodukt auf dem Markt, neben Vanillestangen, ist vor allem Vanillezucker.

Gute Qualität von Vanilleschoten erkennen

Eine gute Qualität von hochwertigen, aromatischen Vanillestangen zeichnet sich durch eine elastische, lederähnliche und leicht glänzende Hülle aus.

Im Handel werden sie, um der Austrocknung vorzubeugen, in Glasröllchen angeboten.

Es kann vorkommen, dass Vanillestangen ab und an unregelmäßige weiße Kristalle bilden.

Diese bilden sich durch das Schwitzen der noch unreifen Schoten während des Fermentierungsprozess und sind ein eindeutiger Hinweis für hochwertige Vanille.

Vanilleschoten bewahrt man am besten in einem gut verschließbaren Behälter auf, da sie schnell fremde Gerüche annehmen.

Vanille macht glücklich und sorgt für gute Laune

Die Vanilleschote kann komplett verwertet werden.

Sowohl das Vanillemark als auch die Schote - hier drin sind das Vanillin und die weiteren Geschmacksstoffe enthalten, die der Vanille ihr besonderes Aroma verleihen.

Zur Verwendung die Stangen längs aufschneiden und das Mark mit einem stumpfen Messer herauskratzen.

Oder die ganze aufschlitzte Vanilleschote in einem Gericht mit kochen. Das sorgt für besonders intensive Vanillearomen.

Zum Backen eignet sich Vanillezucker besser, da durch zu langes Erhitzen das feine Aroma der Vanille schnell verfliegen kann.

Wird nur das Mark benötigt, kann man mit den ausgekratzten Vanilleschoten seinen eigenen Vanillezucker herstellen.

Dazu die ausgekratzten Schoten einfach in ein Schraubglas legen, Zucker einfüllen, ab und zu gut durchschütteln und schon habt ihr nach ein paar Tagen Euren eigenen super Vanille-Zucker hergestellt.

Vanille wird in Mexiko auch gern für herzhafte Gerichte verwendet.

Und zusammen mit Kakao sorgt Vanille für gute Laune und soll sogar Angst und Müdigkeit vertreiben.

In diesen Zeiten bestimmt nicht das schlechteste.

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