Kulinarische Trends in der Zukunft
Einen Blick in die kulinarische Zukunft wagt wie immer das Frankfurter Zukunftsinstitut und bemühte auch für 2023 die Kristallkugel des Lebensmittel-Universums. Dabei wurden drei Food-Trends ausgemacht, die in den nächsten Jahren verstärkt Einfluss in die Bereiche Lebensmittelindustrie- und Handel sowie Gastronomie nehmen werden.
Aus Global und Lokal wird - New Glocal
Durch zwei weltweite Ereignisse wurde der globale Handel massiv beeinträchtigt. Die Corona-Krise und der Krieg in der Ukraine haben bei vielen Verbrauchern eine Sehnsucht nach Vereinfachung in der Beschaffung von Lebensmitteln ausgelöst. Die Verfügbarkeit steht vor dem Preis oder sehr vereinfacht ausgedrückt, wird es nicht mehr so wichtig sein, ob es im Dezember auch Erdbeeren aus Südafrika oder Weintrauben aus Indien im Supermarkt zu kaufen gibt.
Regionalität vor Internationalität wird das Kaufverhalten bestimmen.
New Glocal wird sich nach Erkenntnis der Zukunftsforscher auch im Vertrieb durchsetzen. Wenn ein Produkt schon nicht aus der Region kommt, dann sollte es zumindest im Herkunftsland regional und nachhaltig produziert worden sein.
Keine Atempause für Veganer
Vegane Rezepte und Produkte weiter auf dem Vormarsch
Nach Meinung der Forscher wird sich die Veganisierung bei Lebensmittelprodukten weiter entwickeln.
Aus Chili con Carne wurde im Laufe der Jahre bereits das Chili sin Carne und ist mittlerweile nicht nur auf Studentenpartys ein Evergreen.
Eine fleischfreie Ernährung hält weiterhin Einzug in den bundesdeutschen Normalhaushalt. Vegane Angebote in den Supermärkten werden zunehmen, der Wettbewerb um vegane Varianten bisheriger Produkte wie Frikadellen, Schnitzel oder Käse wird weiter Fahrt aufnehmen.
Natürliche, regionale Zutaten, sogenannte lokale Superfoods wie Linsen, Bohnen, Algen, Pilze, um nur einige zu nennen, erhalten mehr Aufmerksamkeit und die Veganisierung hat noch nicht ihren Höhepunkt erreicht.
Viele neue vegane Produkte von hoher Geschmacksqualität werden sich in den kommenden Jahren bei Verbrauchern und in der Gastronomie durchsetzen und neue Anhänger finden.
Lebensmittel aus erneuerbarer Landwirtschaft - Regenerative Food
Wie wird das, was wir essen, produziert, wo kommt es her und welche Anbaumethoden kommen dabei zum Einsatz?
Diese Kriterien spielen zukünftig bei der Auswahl und beim Kauf von Lebensmittel eine immer größer werdende Rolle.
Es setzt sich im Bereich Lebensmittelkonsum ein Umweltbewusstsein dafür durch, dass unser Essverhalten auch ein Mittel im Kampf gegen den Klimawandel ist. Lebensmittel, die wenig Wasser verbrauchen und nicht die Böden auslaugen, rücken in den Vordergrund.
Nischenprodukte werden das Angebot in Restaurants und in der heimischen Küche bereichern. Bestärkt wird der Trend auch durch die Zunahme von Selbstversorgern über solidarische Landwirtschaften, oder Do-it-Yourself-Anbau etwa über eigene Gärten, Mietparzellen, Urban Gardening, öffentliche Hochbeete in Parkanlagen, Stadtteilen etc., um eigenes Gemüse anzubauen und zu ernten.
Zu wissen, wo unsere Lebensmittel herkommen, wird sich im Kaufverhalten durchsetzen. Der ehemalige Nischentrend Ernährung und Klima wird zum Unterscheidungsmerkmal für Marken und Produkte und den Lebensmittelhandel dauerhaft verändern.